Armut in Schwerte – nix genaues weiß man nicht!

Karl-Heinz Schimpf
schwerteAktuell

Wenn man mit den Leuten in Schwerte spricht, hört man immer wieder von großer materieller Not. Viele Menschen haben Probleme, die Miete und die Strom- und Heizungskosten zu bezahlen. Bei vielen reicht das Geld nicht einmal für eine vernünftige Ernährung. Auch viele Kinder sind von Armut betroffen.

Es gibt in dieser Stadt – wie auch im ganzen Land – zunehmende Armut. Die Tafeln werden überrannt. Wir sehen die Armut auf der Straße, wir wissen von Wohnungsnot, steigenden Mieten und Stromsperren.

Auch über die Ursachen weiß man Bescheid. Es ist die verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit, die zunehmende Anzahl der Menschen in Niedriglohnarbeit. Es ist die nicht ausreichende Höhe der Hartz-IV-Sätze. Laut aktuellem Paritätischen Armutsbericht hat die Armutsquote in Deutschland mit 16,1 Prozent (rechnerisch 13,4 Millionen Menschen) im Pandemie-Jahr 2020 einen neuen Höchststand erreicht.

 

Auch in der Stadt Schwerte ist es notwendig, eine Politik der Armutsbekämpfung einzuleiten. Aber die Armut ist versteckt. Auf eine Anfrage der LINKEN an die Stadt gab es nur unzureichende Antworten, weil die Verwaltung selbst nur wenige Informationen über die Armut in Schwerte hat.

Im Ausschuss für Bürgeranregungen und Bürgerbeschwerden hat die Linke einen Bürgerantrag gestellt, der die Stadt auffordert, einen ausführlichen Bericht über die soziale Lage in der Stadt zu erstellen, der in den Folgejahren regelmäßig fortgeschrieben wird. Nur wenn diese Informationen vorliegen, kann eine Strategie gegen die Armut in unserer Stadt entwickelt werden. Dieser Sozialbericht soll insbesondere auch Informationen über die soziale Lage in den einzelnen Stadtteilen auswerten. Für die Erstellung und regelmäßige Fortschreibung des Berichtes müssen entsprechende personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.